Am Freitag, den 15.12.2023, ging es für uns zu einem weiteren sehr interessanten und intensiven Austausch mit den Studierendenteams des Design-Thinking-Programms auf den Campus des HPI. Zuletzt waren wir dort vor ziemlich genau drei Wochen zur Kick-Off-Veranstaltung eingeladen gewesen. Dass die vergangenen Wochen nicht einfach verstrichen sind, sondern intensiv für Recherche und Arbeit am Projekt genutzt wurden, das wurde uns klar, als die Teams ihren Stand der Dinge zusammenfassten.
Nach unserem Pitch und einem ersten Austausch mit den Teams am 25.11.23 gingen diese direkt für erste Interviews an die Steuben-Gesamtschule und befragten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte über ihre Wünsche, Hoffnungen, Probleme und Herausforderungen in Bezug auf die Digitalisierung ihrer Schule. Auf Grundlage dessen setzten sie sich im Anschluss sehr intensiv mit der Problemstellung auseinander – noch intensiver als eigentlich vorgesehen. Ihre Ergebnisse deckten sich in großen Teilen mit unseren Erfahrungen und Ansichten und drangen teilweise noch tiefer in die Materie ein. So stellten sie fest, dass es an Schulen schon an rudimentärer Ausstattung und -bildung im Bereich Digitales fehlt – an so etwas wie unser CCC-Programm ist dort teilweise gar nicht zu denken. Und auch das entspricht vollständig unserer Auffassung und so kamen wir noch tiefer mit dem Team ins Gespräch über die unterschiedlichen Workshopprogramme im Rahmen von Seminarkursen und freien Projekten des CampusContentCreator Programms, das wir schon jetzt an die ersten Schulen tragen. Damit der SchoolMediaHub mit seiner bunten Mediathek und interaktiven Möglichkeiten von Schulen effektiv genutzt werden kann,müssen wir zusammen mit der Webplattform unser Netzwerk ausbauen, mit dem wir digitale Kompetenzen besonders in der Medienproduktion aber auch in Schulprojektarbeit anbieten. Daher weiten wir dieses Pilotprogramm ab Januar 2024 aus und laden weitere, engagierte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte zur Teilnahme ein. Hier können nicht nur tiefe Einblicke in unsere Projektentwicklung gewonnen werden sondern auch kostenfrei Zugang zum Knowhow und den Worksops unseres Kernteams.
Allerdings kann man das Problem auch von einer anderen Seite betrachten – zwar starten wir am Anfang in einer kleinen spezialisierten „Bubble“ von medienversierten Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften, können durch diese aber eine Bewegung initiieren, die das Problem von hinten aufrollt und schon jetzt vorhandene Kompetenzen effektiv anderen Jugendlichen und Lehrkräften zugänglich macht.
Die komplexe Problematik in der sich das Projekt SchoolMediaHub mit dem Ziel einer kleinen digitalen Revolution befindet, fasst die von einem Team angefertigte „pyramid of needs“ sehr gut zusammen: als Grundlage, also am Fuße der Pyramide, braucht es eine entsprechende digitale Ausstattung der Schulen, danach müssen Lehrkräfte und Lernende sinnvoll an das Thema herangeführt und diesbezüglich ausgebildet werden, bevor erst in der Spitze der Pyramide, beziehungsweise am Ende, darüber nachgedacht werden kann, wie möglicherweise entstehende digitale Projekte veröffentlicht werden können – der Ansatz, den der SchoolMediaHub verfolgt.
Diese Pyramide kann man aber auch von oben nach unten lesen: zunächst gibt es einen kleinen ausgewählten und spezialisierten Kreis von Lernenden und Lehrkräften, die den SchoolMediaHub durch ihre Projekte mit Leben füllen und zu Multiplikatoren für Knowhow, Ideen und die Community werden. Auf diese Weise können dann auch andere Interessierte davon erfahren, sich damit näher auseinandersetzen, miteinander in Kontakt kommen und so kreative Ideen und Projekte immer weiter an die Schulen tragen, bis sie eine breite Masse erreichen.
Dass damit das Problem der fehlenden Ausstattung noch nicht behoben ist, ist klar und daher bemühen wir uns auch um enge Kontakte und Kooperation mit politischen Entscheidungsträgern. Dennoch kann auf diese Weise vielen die Augen in Hinblick auf die vielfältige und innovative Nutzungsmöglichkeit digitaler Medien geöffnet werden und somit eine Bewegung angestoßen werden, die Medienkompetenz immer weiter stärkt.
Der anderthalbstündige Austausch mit den Design-Thinking-Teams forderte alle Anwesenden in Bezug auf Klären aller wichtigen Fragen und Finden eines gemeinsamen Konsenses und förderte zeitgleich den Austausch und die Zusammenarbeit miteinander.Wir können an dieser Stelle nur ausdrücklich dem ganzen Studierendenteam und Coachingteam des Hasso Plattner Instituts für die tolle und professionelle Zusammenarbeit danken. In den nächsten Wochen werden die Teams noch weitere Schulinterviews durchführen und uns dann Mitte Januar einen ersten Prototypen von wichtigen Aspekten der SchoolMediaHub Plattform präsentieren können. Wir sind sehr gespannt auf den weiteren Verlauf des Projektes und freuen uns über die Möglichkeit auf so enge Weise mit dem HPI zusammenarbeiten zu können.
Im Anschluss an dieses Gespräch hielten wir noch ein kurzes Teammeeting ab, um alle Mitglieder auf den aktuellen Stand zu bringen. Es sind spannende Zeiten, die da auf uns zukommen und wir werden euch wie immer hier darüber auf dem Laufenden halten.
Habt eine tolle Weihnachtszeit und rutscht gut ins neue Jahr!